Zunächst kappte Israel das letzte Internetkabel des Gazastreifens, wodurch 2,3 Millionen Menschen ohne Verbindung zur Außenwelt sind. Dann hat es den Iran bombardiert, ohne dass die UN zugestimmt hätten

und ohne dass eine unmittelbare Bedrohung vorlag. Während die Augen auf den Iran gerichtet sind, wird Israel seine ethnischen Säuberungen im Gazastreifen ausweiten - und für noch mehr regionale Instabilität sorgen.
Mondoweiss, 13. Juni 2025

Wir haben jeglichen Kontakt zu unseren UNRWA-Kolleg*innen in Gaza verloren, die Kommunikation ist unterbrochen. Heute Morgen haben wir zum ersten Mal seit Monaten keine morgendlichen Nachrichten mit den Worten „Guten Morgen“ und „Uns geht es gut/Wir sind am Leben“ erhalten.
UNRWA Statement, 12. Juni 2025

Ankündigung eines weiteren Massakers. Die israelische Armee befiehlt den Überlebenden in Khan Younis, die Stadt zu verlassen, während es keinen sicheren Ort gibt, an den sie gehen könnten. Die israelische Armee weiß auch ganz genau, dass die meisten Menschen ihre Befehle nicht mehr online sehen können, nachdem sie das Internet gekappt haben.
Francesca Albanese, UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete, 12. Juni 2025

Gaza wurde von der Außenwelt abgeschnitten. Glasfaserkabel zerstört. Ständige, schwere Bombardierungen.
UNICEF-Sprecher James Elder, derzeit in Gaza, am 13. Juni 2025


Ich habe meine Mutter heute Morgen angerufen und sie sagte, ohne dass ich überhaupt danach fragte: „Jetzt schauen alle zum Iran und niemand beachtet mehr seinen [Netanjahus, Anm.] Genozid in Gaza.“
Tomer Dotan-Dreyfus, israelischer Schriftsteller, 13. Juni 2025

Israel kann ein bestimmtes Appartement in Teheran mit chirurgischer Präzision bombardieren, um einen hochrangigen General zu töten, ohne das ganze Gebäude zum Einsturz zu bringen. Aber in Gaza bombardieren sie ein ganzes Stadtviertel mit Flächenbombardment und vernichten es, um ein einzelnes Mitglied „ins Visier“ zu nehmen (die Zerstörung ist das Ziel, das „Ziel“ ist der Vorwand).
Ahmed Al Munirawi, palästinensischer Schauspieler, 13. Juni 2025

Die israelischen Luftschläge töten unter anderem einen Revolutionsgarden und dessen Frau und Sohn, die in einer Wohnung im 5. Stock eines Wohnhauses in Teheran wohnen. Das aus Israel über 1000km abgefeuerte Geschoss durchdringt präzise die Schlafzimmerwand. Außerdem wird eine Zahl von Atomwissenschaftlern getötet, inzwischen zählt man 10. Über die weiteren zivilen Opfer gibt es noch keine offiziellen Zahlen, aber die Präzision, die an den Tag gelegt wird, wenn es darum geht, bestimmte Leute auszuschalten und nicht einfach soviele wie nur irgend möglich, ist faszinierend. Stünde das Wohnhaus im 80km entfernten Gaza und nicht im 1000km entfernten Teheran, hätte man erfahrungsgemäß das ganze Viertel ausradieren müssen, was man mit menschlichen Schutzschildern erklärt hätte, sprich, den Menschen in den anderen Etagen.
Sandra Hetzl, Übersetzerin und Herausgeberin, 13. Juni 2025

95 Tote am Samstag, 108 Tote am Sonntag, 47 am Montag, 54 am Dienstag, 123 gestern, 103 heute (der Tag ist noch nicht vorbei). Es ist ein Genozid und wir sind mitverantwortlich.
Fabian Goldmann, deutscher Journalist, 12. Juni 2025

BREAKING: Gesundheitsministerium in Gaza warnt, dass Israel versucht, das Nasser-Krankenhaus zu schließen.
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Gaza hat Israel die Anwohner*innen des Nasser Medical Complex darüber informiert, dass das Gebiet nun eine „Evakuierungs- und Operationszone“ ist, was bei Patient*innen und Zivilist*innen Panik auslöst. Das Ministerium bezichtigt Israel, das Krankenhaus absichtlich außer Betrieb zu setzen, indem es die umliegenden Stadtteile bombardiert und Massenevakuierungen erzwingt. Nasser ist das einzige Krankenhaus im südlichen Gazastreifen, das spezialisierte Dienste wie Dialyse, Intensivpflege, Neugeborenenstationen und Operationen anbietet. Der Zusammenbruch des Krankenhauses, so die Warnung, würde den Tod von Hunderten von Patient*innen zur Folge haben und eine noch größere humanitäre Katastrophe auslösen.
Dropsite News, X (Twitter), 12. Juni 2025

Das ist kein Krieg. Das ist die systematische Auslöschung eines Volkes.
Francesca Albanese, UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete, 12. Juni 2025

Ich war in Darfur, ich war in Kupiansk an der ukrainischen Front. Ich bin durch Syrien gefahren, kurz nach dem Sturz des Assad-Regimes. Ich war in Kandahar, Kabul und Kundus in Afghanistan. Ich war in Mandalay, kurz nach dem Erdbeben. Aber nichts war so schlimm wie ein Besuch in Gaza. Der Geruch und das Geräusch des Todes in diesem Ausmaß und das Trauma in diesem Ausmaß... das lässt einen nicht mehr los. Ich denke jeden einzelnen Tag daran. Ich habe eine Therapie begonnen, weil ich denke, dass es wichtig ist, einen Weg zu finden, mit diesen Erfahrungen umzugehen.
Tom Fletcher, UN-Chef für humanitäre Hilfe, in einem Interview mit Zeteo, 12. Juni 2025